Am 9. Juni 2024 wurde auf Initiative der Stadt Tulle und des Märtyrerkomitees die Paperbomb eingeweiht, ein meisterhaftes Werk von 2,25 m Höhe, gefertigt aus lackiertem Aluminium, von der deutschen Bildnerin Nessi Nezilla. Das Werk wurde anlässlich des 80. Jubiläums 1944–2024 von der Familie R. Zöller und dem Diplomatischen Salon von Mannheim überreicht. Es ist ein wahres Symbol für Frieden und Eintracht zwischen den Völkern.
Ein Werk, das uns auf dem Weg zu dem, was uns verbindet, begleitet.
Die „Paperbomb“ ist ein außergewöhnliches Kunstwerk, das Zartheit und symbolische Kraft vereint. Ursprünglich aus Papier gefertigt, ehrt diese Skulptur die berühmte Hiroshima-Überlebende Sadako Sasaki und ihre 1600 Origami-Kraniche. Sie stellt einen eindringlichen Aufruf zum Frieden und zur Eintracht zwischen den Völkern dar und erinnert daran, dass die Bedrohung, obwohl oft unsichtbar, ständig präsent ist.
Die Einweihungszeremonie
Die „Paperbomb“ evoziert sowohl Zerstörung als auch Übertragung. In der Transformation ihrer ursprünglichen Bestimmung liegt ihre ganze Kraft und Reichweite. Papier, ein vergängliches und zerbrechliches Material, repräsentiert die im Laufe der Zeit getragenen Botschaften, Erinnerungen und Emotionen. Jedes Fragment scheint im Raum zu schweben, wie eine eingefrorene Explosion, und lädt die Betrachter ein, über die Konsequenzen von Gewalt nachzudenken und über die Fähigkeit der Menschheit, sich wieder aufzubauen, zu reflektieren.
„Die Paperbomb ist nicht nur eine Metapher für den zerstörerischen Akt, sondern auch für die Verbreitung von Ideen und Erinnerungen“, erklärt die Künstlerin. „Sie symbolisiert, wie die Geschichte uns noch heute berührt, wobei jedes Fragment ein Stück dieser kollektiven Last trägt.“ Die Zuschauer werden somit ermutigt, mit dem Werk zu interagieren und es wie ein Puzzle aus Erinnerungen zu entschlüsseln.
Eine emotionsgeladene Zeremonie
Diese Einweihung, ein Höhepunkt der Gedenkfeierlichkeiten des vergangenen 9. Juni (P1), versammelte eine ergriffene Menge: Vertreter der Gedenkvereinigungen, Einwohner, Familien von Märtyrern, lokale Gewählte sowie Persönlichkeiten, darunter der Präfekt der Corrèze, Étienne Desplanques, und François Hollande, ehemaliger Präsident der Republik, der die Veranstaltung durch seine Anwesenheit und unterstützenden Worte prägte. Der Präsident des Märtyrerkomitees, Roland Gonieau, bestätigte, dass dieses heilige Land durch die Präsenz dieses Werkes auch als ein Land des Friedens identifiziert wird. (P2) Der Bürgermeister von Tulle, Bernard Combes, lobte das Werk als „kühne und wesentliche“ Leistung, die dazu beiträgt, die Geschichte an die jüngeren Generationen weiterzugeben.
Obwohl Präsident Emmanuel Macron die Einweihung am 9. Juni nicht besucht hat, war er am folgenden Tag, dem 10. Juni, auf dem Gelände des Haut Lieu de Cueille anwesend, um den Opfern (Gequälten und Deportierten) zu gedenken und damit seine Anteilnahme den Familien der Märtyrer zu zeigen. Er konnte die „Paperbomb“ sehen und sich einige Augenblicke mit der Künstlerin sowie dem Honorarkonsul von Deutschland, Folker Zöller, unterhalten. (P3)
Kunst im Dienst der Erinnerungspflicht
Die Paperbomb von Nezilla verleiht der Erinnerungspflicht eine neue Form und zeigt, dass zeitgenössische Kunst mit der Geschichte nicht nur im Dialog stehen kann, ohne sie zu verraten, sondern sie bereichern kann. Dieses Werk lädt jeden dazu ein, sich zu erinnern, weiterzugeben, aber auch darüber nachzudenken, wie die Vergangenheit dem Gegenwärtigen dienen kann.
Ein Anker, um das kollektive Gedächtnis zu pflegen und jeden Tag eine Zukunft in Frieden zu gestalten.